Mit meinen Hunden

6000 Kilometer durch Sibirien, China und die Mongolei

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  • ISBN: 978-3890294643
  • Mein Rating: 7/10

In Mit meinen Hunden berichtet der Autor von seiner 6'000 Kilometer langen Hundeschlitten-Expedition mit seinen zehn Hunden – und unterstützt durch ein Vorausteam – durch Sibirien, China und die Mongolei. Während der letzten 400 Kilometer wurde er ausserdem von seinem zehnjährigen Sohn begleitet.

Ich fand Mit meinen Hunden ein faszinierendes Buch. Der Autor beschreibt sehr schön die verschiedenen Charakteren seiner Hunde, das Zusammenspiel von Mensch und Tier, und die Schönheiten der weitgehend menschenleeren Landschaften. Beeindruckt hat mich ausserdem, dass der Autor trotz Temperaturen von -50° im Freien übernachtet. Gerne hätte ich etwas mehr über die Arbeiten des Vorausteams erfahren, zum Beispiel in einem Anhang, da es ja vermutlich einen nicht unwesentlichen Beitrag zum Erfolg der Expedition beigetragen hat.

Meine Notizen

Aufbruch an der Pazifikküste

Ich wechsle zwischen Aufmunterungen und streng wiederholten Befehlen, um die zunehmende Panik der Hunde im Keim zu ersticken, wenn sie beim Laufen das unheilvolle Knacken des Eises hören.

Kein Hund ist wichtiger als der andere, und alle brauchen Wertschätzung.

Zuflucht bei Nikolai, dem Trapper

Es kommt selten vor, dass man mit Tieren das gleiche Vergnügen an etwas empfindet. Mit den Hunden teile ich die Begeisterung, diese weissen Flächen zu überqueren. Ich könnte nicht sagen, wer am Morgen vor dem Start mehr Freude empfindet, sie oder ich, wer am gierigsten ist, diese Gebiete zu entdecken, diese abwechslungsreichen Landschaften voller Überraschungen an sich vorbeiziehen zu lassen.

Sie lieben, genau wie ich, die Entdeckung, das Abenteuer und das Neue.

Häufig ernte ich Erstaunen, wenn ich berichte, dass ich bei Temperaturen nächtige, die manchmal unter -50° fallen. Das ist kein Problem für mich. Meine Kleidung entspricht den Temperaturen, und mein wattierter Schlafsack hält mich genauso warm wie das Fell die Hunde, die, wie ich, bei jedem Wetter im Freien schlafen. Ein Zelt mitzuführen ist nutzlos und zu schwer, da es im Winter nicht regnet und man daher keine Feuchtigkeit befürchten muss.

Ein folgenschwerer Irrtum

[...] meine Hunde sind noch zu jung, zu ungestüm und unerfahren, um den Befehl, langsamer zu laufen, zu begreifen. Sie sehen darin einfach keinen Sinn. Laufen, immer wieder laufen, und zwar so schnell wie möglich und auf einer Piste, deren Gefährlichkeit sie nicht abschätzen können, ist zurzeit ihr einziges Ziel.

Schmerzhafter Kontrollverlust

Komplimente und Zurechtweisungen sind nur dann sinnvoll, wenn sie selten sind, sparsam verteilt werden und vor allem angebracht sind.

Ich fange an, Angst um die Hunde und auch um mich zu bekommen. Und bald tritt das Unvermeidliche ein: Ich habe den Schlitten, der in vollem Tempo auf dem gefrorenen Boden plötzlich gegen eine Eisbarriere stösst, nicht mehr unter Kontrolle. Ich stürze schwer, lasse aber den Lenkbügel nicht los, um zumindest zu vermeiden, dass der ins Trudeln geratene Schlitten auf die Hunde prallt. Ich kenne das Vertrauen, das sie mir entgegenbringen, und bin für ihre Sicherheit verantwortlich. Ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn das Gewicht von etwa hundert Kilo auf sie stürzen würde.

Das Licht der Kälte

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Meine Freunde - die Hunde

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Ruhetag in Kransnoje

Wie viele Hinweise habe ich in all den Jahren von Menschen erhalten, die mich vor den ihrer Meinung nach grossen Gefahren warnten, Landstriche voller Grizzlys, Eisbären, Wölfe und anderer wilder Tiere, die angeblich sehr gefährlich sein sollten, zu durchqueren. [...] Auf meinen Reisen über einen Zeitraum von dreissig Jahren hatte ich lediglich einmal ein schwerwiegendes Problem mit einem Bären. Das relativiert das Risiko, das wilde Tiere darstellen.

Sibirische Gastfreundschaft

Alle Expeditionen zusammengenommen, habe ich mehr als drei Jahre in Sibirien verbracht, dort fast 20'000 Kilometer zurückgelegt, habe sehr viele Menschen kennengelernt und es kein einziges Mal irgendwo erlebt, dass man mir nicht spontan die Tür geöffnet und ein Dach über dem Kopf angeboten hätte.

Schikanen an der russischen Grenze

Keine Sekunde hätte ich mir vorgestellt, dass sich die Ausreise aus Russland so schwierig gestalten würde und die Einreise in China so problemlos.

Im Packeis des Amur

Die Flussmitte darf ich nicht überqueren, da sonst die Gefahr besteht, dass die Russen auf mich schiessen.

Ein chinesischer Fischer bekommt vor Staunen den Mund nicht zu, kann es nicht fassen, dass hier ein Franzose mit seinen Hunden in der verbotenen Grenzzone auftaucht.

Führungswechsel

Wenn man sich in China einem Ballungsgebiet nähert, egal, wie gross es ist, spürt man eine unglaubliche Dynamik. Der kleinste Laden hat zwölf bis achtzehn Stunden pro Tag geöffnet. Anscheinend will jeder am Wachstum teilhaben und arbeitet unermüdlich.

Eine erfreuliche Begegnung

Meine Tage auf dem Schlitten sind komplett damit ausgefüllt, das bestmögliche Gespann aufzubauen, wie es der Trainer einer Fussballmannschaft mit seinen Spielern macht. Ständig grüble ich, was ich verbessern kann, wie ich den Hunden zeigen kann, dass ich ihnen vertraue, und denen Zuneigung zuteil werden lasse, die sie brauchen. Wie kann ich jenen, die Fehler begehen, die Leviten lesen, wie kann ich einen Fehler abschwächen, eine gute Eigenschaft verbessern? Diese ständige Suche und die Fortschritte, die man dabei erzielt, erfüllen mich mit tiefer Befriedigung, die neben der Freude an den Landschaften und den Bekanntschaften, die ich mache, dazu beiträgt, die Reisen mit den Hunden zu lieben, ja, sie toll zu finden.

Irrfahrt in der mandschurischen Taiga

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Endlich eine Traumpiste

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Im Eiltempo zur mongolischen Grenze

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Orientierungslos

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Auf Abwegen

Meine Familie fehlt mir, aber ihre Abwesenheit ist nicht schmerzlich: Sie begleitet mich und gibt mir Mut, wenn ich ihn brauche. Es mag paradox erscheinen, aber ich weiss, dass ich niemals so weite und lange Reisen hätte unternehmen können, wenn ich nicht im Hintergrund diesen Heimathafen gehabt hätte.

Da [die Hunde] nicht sprechen können, masse ich mir an, dass ich die Signale, die sie an mich aussenden, recht gut deuten kann, dass ich sie gut genug kenne, um zu wissen, ob sie glücklich sind, gekränkt, beleidigt, leidend, genervt und verspielt. Ich arrangiere mich mit ihren Stimmungen, versuche, aus jedem individuell das Beste herauszuholen, aber auch aus dem ganzen Gespann. Ich weiss, dass es nicht genügt, nur gute Spieler zu haben, um eine gute Mannschaft zu bilden. Ausserdem muss man verstehen, die Hunde zu motivieren, indem man eine Beziehung zu ihnen aufbaut und für gute Stimmung sorgt, ohne gewisse Regeln ausser Acht zu lassen, die alle beachten müssen.

Zu Gast beim mongolischen Neujahrsfest

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Auskünfte der mongolischen Art

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Die Stille der Steppe

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Die Peitsche des Windes

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Zwischen Bajan-Adarga und Möngörmorit

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Das Unmögliche möglich machen

Dieses Gebiet mit dem Hundeschlitten zu durchqueren ist genauso unpassend, als wolle man eine Kuhherde die Treppe des Eiffelturms hinauftreiben.

Im Tiefschnee

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Mit Chingguns Hilfe

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Auf dem Eis des Chagiin

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Bei den Viehzüchtern von Batsumbuur

Wenn man das Glück hat, ein schönes Musikinstrument zu beherrschen, dann macht es auch Spass, ein schwieriges Stück anzugehen. Mein Instrument ist ein Schlitten, die Saiten sind meine Hunde.

Die Täler, die wir durchqueren, sind ein wahrer Garten Eden, der nicht von Menschenhand verfälscht wurde und in dem ich mich mit dem wunderbaren Gefühl bewege, allein auf der Welt zu sein.

Aufpassen. Leicht gesagt. Wenn Hunde mit einer schwierigen Wegstrecke konfrontiert sind, neigen sie eher dazu, zu beschleunigen statt zu verlangsamen, um so schnell wie möglich das Problem und den Stress hinter sich zu bringen.

Die schwarze Piste

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Burant und die Essstäbchen

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Eisbad im Selenga

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Wo ist der Weg nach Tajoine?

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Das Glück wartet in Babuschkin

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Über die Tiefen des Baikalsees

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Happy End auf Olchon

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