Strafe

von

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  • ISBN: 978-3442756063
  • Mein Rating: 7/10

Der bekannte Schriftsteller Max Schmeling erhält eines Tages einen Brief von Tibor Schittkowski, einem ehemaligen Schulkameraden, von dem er seit Jahrzehnten nichts mehr gehört hat. Tibor hat nicht mehr lange zu leben und bittet deshalb Max um Hilfe in einer dringlichen Angelegenheit. Schliesslich habe er Max damals das Leben gerettet, weshalb dieser ihm noch einen Gefallen schuldig sei. Und zwar möchte er seine Tochter Paula ein letztes Mal sehen, doch lehne diese jeglichen Kontakt ab. Da Max ihr Lieblingsschriftsteller sei, könne er sie vielleicht umstimmen. Und so macht sich Max auf, um Paula einen Besuch abzustatten. Dieser verläuft jedoch anders als erwartet...

Strafe ist gut geschrieben, wenngleich die Lebensgeschichte von Tibor Schittkowski, die relativ viel Platz einnimmt, einige Längen aufweist. Abgesehen davon empfand ich es als kindisch, dass dieser immer wieder als Scheisshaufen bezeichnet wird. Mit einer unerwarteten Wendung der Geschichte ist es den Autoren gelungen, mich zu überraschen. Mit solch einem Verlauf hatte ich überhaupt nicht gerechnet.

Zitate aus dem Buch

Er besitzt [...] einen Bart wie ein alttestamentarischer Prophet oder zumindest wie ein Russe.

"Mein Leben war von Anfang bis Ende ein missglücktes Spektakel."

[...] weil sie gerade vierzig geworden war, gingen sie – sobald sie sich füreinander entschieden hatten – unverzüglich ans Werk, ein Kind zu produzieren.

Das Leben, denkt er, wir versuchen so viel daraus zu machen, und dennoch verrinnt es so mir nichts, dir nichts wie das Wasser der Toilettenspülung.

Ich bin ein Hohlkopf. Bin es immer gewesen und werde es immer sein. Mein Vater teilte es mir frühzeitig mit, ich war damals vielleicht sieben oder acht Jahre alt.

Als wir aus Gimsen fortzogen, [...] war ich so ungeküsst wie ein Pferdearsch.

[...] es war dort so leer wie im Schädel einer Totgeburt.

Wenn ich meinen Vater vor seinem Tode noch einmal sehen wolle, werde es höchste Zeit, nach Hause zu kommen. Nicht, dass er noch sonderlich lebendig wäre, fügte Simon Grenache hinzu. Er sieht aus, als wäre er schon lange tot, aber versehentlich wieder ausgegraben worden.