Valentin Landmann und die Panzerknacker

Von einem, der auszog, das Nicht-Fürchten zu lernen

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  • ISBN: 978-3906276557
  • Mein Rating: 5/10

Valentin Landmann und die Panzerknacker ist die Biografie von Valentin Landmann, der wohl einer der bekanntesten Anwälte der Schweiz ist. Bekanntgeworden ist er durch die Verteidigung von Mitgliedern der Hells Angels und Personen aus dem Rotlichtmilieu.

Mich hat Valentin Landmann und die Panzerknacker enttäuscht. Dem Autor ist es meiner Meinung nach nicht gelungen, den faszinierenden Lebensweg von Valentin Landmann in ein faszinierendes Buch zu übertragen. Sein Stil hat mir nicht zugesagt, und die häufigen Ausrufezeichen fand ich störend. Als unpassend empfand ich, dass sich der Autor einige Male in den Vordergrund stellt und, zum Beispiel, von seinem gescheiterten Suizidversuch erzählt. Interessant fand ich dagegen die im Anhang aufgeführten Kolumnen von Valentin Landmann, die dieser für die Ostschweiz am Sonntag verfasst hat und einen kleinen Einblick gewähren in sein (politisches) Denken.

Meine Notizen

Von einem, der auszog, das Nicht-Fürchten zu lernen

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Im Zeichen des Humors

"[...] ich hoffe für uns alle, dass mehr ehemalige Gangster zu Managern als Manager zu Gangstern werden."

Erster Teil: Ein verwunschenes Haus am St. Galler Rosenberg

Bis zum heutigen Tag ist Valentin Landmann seiner Mutter dafür dankbar, dass sie ihm von klein auf die Mickey-Mouse-Hefte abonniert hat. Der kuriose Mikrokosmos von Entenhausen beflügelte die Fantasie des kleinen Valentin. Selbst heute noch liest er mit Vergnügen und zur Entspannung Donald-Duck-Geschichten, besonders gerne während langweiligen Verhandlungen.

Zum Spielen blieb Valentin nie viel Zeit, denn die Devise hiess: lernen, lernen, lernen! Diese Devise galt von frühester Kindheit an. Ein Kind solle sich, sobald es gehen und sprechen kann, wie ein Erwachsener verhalten und die Zeit nicht mit Spielen vertrödeln, sondern mit Lernen nutzen.

Wenn Valentins Lerneifer zu erlahmen drohte, kreischte die Mutter, er würde sie ins Grab bringen und wäre dann dem Vater ausgeliefert, vor dessen Wutausbrüchen der Knabe panische Angst hatte. In panische Angst versetzten ihn auch die seltsamen Reaktionen seiner Mutter, wenn Valentin partout nicht lernen wollte. Dann konnte es vorkommen, dass sich die Mutter zu Boden fallen liess und sich nicht mehr rührte, so, als sei sie tot.

"Basel war ein anderes Casablanca"

"Man muss keine Angst vor dem Tod haben, nur davor, im Augenblick des Todes nicht gelebt zu haben."

"Ich merkte, dass ich mich nicht in ein Parteiprogramm eingliedern will. Ich bin nicht rechts oder links. Ich will Gegenteiliges behaupten und meinen dürfen."

"Ich wollte nie feige sein. Ich will zu meinen Meinungen stehen. Auch wenn sie sich als falsch erweisen oder nicht dem Mainstream entsprechen."

Zweiter Teil: Erweckungserlebnisse

Der junge Forscher fand schnell heraus, dass die Hells Angels zwar keine zart besaiteten Engel, aber schon gar keine skrupellosen Teufel sind. Er entdeckte liebenswürdige Querköpfe, die sich zu einem eigenen Lebensstil bekennen.

Unwiderruflich hatte die Stunde für Valentins Metamorphose geschlagen: Aus einem angepassten, obrigkeitsgläubigen Diener der Wissenschaft ist ein kritischer, nonkonformistischer Mann geworden, der entschlossen war, seinen eigenen Weg zu gehen, sowohl beruflich als auch in seiner Lebensweise! Es war ihm wichtig, fortan sein eigener Herr und sein eigener Unternehmer zu sein. Er wollte nicht länger in einem Dienst- und Abhängigkeitsverhältnis stehen.

Erstes Erweckungserlebnis

Valentins unverschleierter Blick auf die verlogene bürgerliche Welt hatte aus ihm einen Robin Hood gemacht, der nicht mit Pfeil und Bogen, sondern mit der Waffe des Wortes und des Gesetzes zu kämpfen gelernt hat. Mit geradezu missionarischem Eifer trat er in der Öffentlichkeit für die zu Staatsfeinden gestempelten "Höllenengel" ein.

Ein unbestreitbarer Verdienst von Valentin Landmann war es, die Weichen für eine Entwicklung gestellt zu haben, die mittlerweile längst Normalität geworden ist: kriminellen Zuhältern das Handwerk zu legen und den Prostituierten einen Arbeitsplatz zu sichern, über den sie weitgehend selbst bestimmen.

Zweites Erweckungserlebnis

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Drittes Erweckungserlebnis

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Zwölf Fragen an Valentin Landmann

"Der Totenkopf ist für mich das mahnende Symbol für die Vergänglichkeit und für den Wert der verbleibenden Lebenszeit."

Dritter Teil: Ein Strafverteidiger zieht Bilanz

"Ich verteidige Menschen, nicht Taten!"

"Um ein grosser Gangster oder ein grosser Banker zu werden, braucht es fast die gleichen Fähigkeiten!"

"Gier und Eitelkeit sind die besten Hebel für einen Betrüger. Sie schalten das Hirn aus."

"Viele Betrüger werden nie angezeigt. Denn die Opfer schämen sich."

"Ich habe Menschen wehgetan"

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