Rettet die Wall Street

Warum wir die Zocker brauchen

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  • Buch auf Amazon
  • ISBN: 978-3280055243
  • Mein Rating: 6/10

In Rettet die Wall Street erzählt der Autor – der seit den 90er-Jahren als Korrespondent von der Wall Street berichtet (unter anderem auch für das Schweizer Fernsehen) – von den Entwicklungen an der Wall Street und wie sie sich im Verlaufe der Jahre verändert hat. Dabei kommen auch persönliche Anekdoten nicht zu kurz.

Ich fand das Buch informativ und interessant, doch gleichzeitig habe ich den roten Faden vermisst und es ist mir nicht so klar geworden, weshalb die Wall Street nun gerettet werden soll oder warum wir die "Zocker" (ein Begriff, der nicht näher definiert wird) brauchen.

Meine Notizen

Meine Wall Street – keine blosse Zockerbude

Wie erfolgreich der Tag verlaufen war, konnte man zur Zeit der Papierorder nach der Schlussglocke um vier Uhr nachmittags an der jeweiligen Höhe der Abfallhaufen ablesen. Je höher, desto mehr war los.

An unterschiedlichen Jackenfarben lässt sich erkennen, wer zu welchem Brokerhaus gehört.

Die Börse hat auch eine eigene Krankenstation – es kommt immer wieder vor, dass einer der Händler auf dem "Parkett" umkippt.

Die grossen Geschäfte werden nicht mehr auf dem "Parkett" getätigt. In den 80er- und 90er-Jahren war das noch anders. Wenn Broker einen richtig guten Tag hatten, dann gingen sie gleich zum Autohändler. Mit der Zigarre im Mundwinkel drehten sie dann in ihren neu erworbenen Wagen hupend ihre Runden um die Börse. Heute wäre das aus Sicherheitsgründen unvorstellbar. Seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 gleicht die Börse einem Hochsicherheitstrakt. Panzersperren, Sicherheitszäune und Polizeipatrouillen riegeln den Verkehr weiträumig ab.

Das Rückgrat der USA – warum die Börse wichtig ist

Es ist nicht genug, eine Information zu haben, sondern man muss sie auch richtig interpretieren können. Man muss kalkulieren, was all die anderen möglichen Interessenten aus der Information machen, und ihnen möglichst zuvorkommen. So kommt es, dass Aussenstehenden die Reaktionen der Börse oft zynisch erscheinen, sie aber logisch sind. Ein Unternehmen entlässt Hunderte Mitarbeiter, und der Aktienkurs steigt. Die Börsianer bejubeln, dass Menschen morgen ohne Arbeit sind? Doch aus der Sicht der Investoren ergibt es einen Sinn – die Kosten fallen, es bleibt unter dem Strich mehr übrig für die Anteilseigner.

Auch wenn es gegen das Bauchgefühl vieler Nichtbörsianer geht: Die Rolle der Börse besteht darin, Geld unnachgiebig dahin zu lenken, wo es am meisten Rendite bringt.

NASDAQ – die Rivalin

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Der 11. September 2001

Die Terroranschläge zeigten mit brutaler Deutlichkeit einen der Schwachpunkte der Börse: Das Finanzsystem war hier physisch angreifbar.

Der Aufstieg der Trader

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Skandale

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Neue Chips für die Zocker der Wall Street: Derivate

Was Derivate so attraktiv für die Wall Street macht: Man braucht im Gegensatz zu Aktien oder Anleihen wenig Kapital, um sie zu handeln. Wer etwa auf steigende Aktienkurse wetten will, kann die Aktie direkt kaufen. Dann muss er allerdings sofort den vollen Preis der Aktie zahlen. Oder er kann einen Terminkontrakt auf dieselbe Aktie kaufen, mit dem er auf steigende Kurse setzt. Der Kontrakt kostet nur einen Bruchteil des Aktienwerts und lässt sich genauso handeln wie die Aktie selbst. Ein weiterer Vorteil von Derivaten: Sie sind praktisch unendlich vermehrbar. Die Zahl der Aktien eines Unternehmens steht fest und ändert sich nur, wenn das Unternehmen mit Zustimmung der Aktionäre weitere Aktien ausgibt. Ein Derivat dagegen kann so oft entstehen, wie sich Vertragspartner einig werden.

Das grosse Beben

Ohne kurzfristige Kredite, ohne die Möglichkeit, sich kurzfristig Geld zu leihen, kommt unser Wirtschaftssystem zum Erliegen.

Das Gefühl war ähnlich wie nach dem Terroranschlag auf das World Trade Center: In beiden Situationen wusste niemand, was noch passieren würde. Würde es zu Engpässen bei Bargeld, bei Lebensmitteln, zum Staatsbankrott, zu Aufständen kommen? Wenn über hundert Jahre alte Institutionen über Nacht verschwinden können, dann scheint kaum etwas unmöglich.

Bots und Algos

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Der Klub

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Wall Street 4.0: Der Mensch wird abgehängt

Wir lesen zwar sorgfältig die Zutaten der Produkte, die wir im Supermarkt kaufen, aber wir investieren in irgendeinen Fonds, ohne genau zu wissen, was sich dahinter verbirgt.