In der Falle

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  • ISBN: 978-3552055636
  • Mein Rating: 8/10

In der Falle handelt von kleineren und grösseren Gaunern, der russischen Mafia, und korrupten Polizisten. Dabei meint jeder, er sei besonders clever und er könne den anderen austricksen, nur um am Schluss festzustellen, dass jemand noch cleverer war...

In der Falle hat mir gut gefallen, da es ein eher ungewöhnlicher Krimi ist, weil es nicht primär um die Aufklärung eines Verbrechens geht (von denen es zahlreiche gibt). Das Buch ist gut geschrieben mit interessanten Personen und einer Portion schwarzem Humor. Auch gibt es immer wieder Wendungen, die ich als Leser nicht vorhergesehen habe. Etwas gewöhnungsbedürftig fand ich die finnischen Namen.

Zitate aus dem Buch

"Auf geht's! Ilja lädt dich auf eine kleine Tour zu ein paar Bankautomaten ein, und du bist so nett und räumst dein Konto leer."

Wird sie ihn für einen Versager halten, der keinen Arsch in der Hose hat und unfähig ist, für seine Familie zu sorgen?

Manchmal wunderte sich Vesa, von wem er eigentlich sein Hirn geerbt hatte, jedenfalls nicht von seinen Eltern.

Von den Leuten wurden vorzeigbare Ergebnisse, Opferbereitschaft und Engagement verlangt. Leistungswille, Teamspirit und Zieloptimierung lauteten die Schlagworte, die allen in den Ohren klingelten. Früher hätte es für all das einen gemeinsamen Begriff gegeben: Sklaverei. Der Unterschied zu früher war vor allem, dass man sich heute freiwillig selbst versklavte.

"Es gibt immer mindestens zwei Möglichkeiten, eine beschissene und eine ganz beschissene."

"[...] deine Verletzungen sind nicht so schlimm, wie sie aussehen. Ein paar Pflästerchen und ein Termin beim Zahnarzt, dann bist du wieder so hässlich wie eh und je."

"Wer ist hier der Hausherr, bescheuerte Kuh?! Du nicht, der Rotzlöffel nicht und meine Gäste schon gar nicht!"

"Wie soll man sich auf die Arbeit konzentrieren, wenn man nicht weiss, ob sie einem demnächst unterm Hintern weggezogen wird. – Das ist der vierte Umbau in drei Jahren."

"Sieh unsere Unterhaltung also als eine Art Personalgespräch an, das für dich mit dem Rausschmiss endet. Als Abfindung hab ich mir zwanzigtausend vorgestellt", sagte Turunen. "Du willst mir...?" - "Natürlich nicht. Die Personalpolitik meiner Firma ist so angelegt, dass das Geld in die andere Richtung fliesst. Ich spreche von der Summe, die du mir schuldest." - "Aber ich hab doch noch gar nichts kassiert." - "Zwanzigtausend", wiederholte Turunen. "Sonst sitzt mir gegenüber ein Arbeitsloser und ein Toter in einer Person."

"Wenn du deinen Vater nicht umbringen willst, dann bringen wir zusätzlich zu deinem Vater auch deine Mutter um."

Wenn er gestern um diese Zeit mit seinem Leben noch unzufrieden gewesen war, dann hätte er jetzt was darum gegeben, nur unzufrieden zu sein. Selbst der Wert seines Vaters war gestiegen, seit es ihn nicht mehr gab.

"Du bist so dämlich, dass ich fast Mitleid mit dir habe."

"Die Mühlen der Bürokratie mahlen bekanntlich langsam, ein bisschen wie Polizistenhirne."

"Das Problem ist, dass die Dummen immer hundertprozentig sicher und die Intelligenten immer hundertprozentig unsicher sind. Darum geht auf der Welt nichts voran."

Sie waren kein Ehepaar mehr, sie hatten nur noch dieselbe Adresse und ein gemeinsames Kind.

Lohnte es sich, ehrlich zu sein, wenn die Welt um einen herum auf Lügen und Betrügen aufgebaut war? Was war letztendlich ehrlicher: beim Lügen und Betrügen mitzumachen oder sich selbst vorzumachen, dass man mit Ehrlichkeit irgendetwas erreichte?

"Ich schätze es, wenn jemand sich traut, mich ein Arschloch zu nennen, wenn ich mich wie eins aufgeführt habe. Sogar, wenn nicht. Es bringt einen dazu, über seine Arbeitsmethoden und seinen Führungsstil nachzudenken. Es hält einen wach."