Der Tod heilt alle Wunden

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  • ISBN: 978-3426198582
  • Mein Rating: 7/10

Die reiche und einflussreiche Daphne Denham ist die Gastgeberin eines Grillfestes. Nachdem ein Gewitter vorübergezogen ist und sich die Gäste wieder ins Freie wagen, wird deren Leiche auf dem Grill gefunden. Zufällig befindet sich Superintendent Andy Dalziel zur Kur vor Ort, und so mischt er sich natürlich in die Ermittlungen ein...

Von der Handlung her fand ich Der Tod heilt alle Wunden einen durchschnittlichen Krimi mit einem zu konstruiert wirkenden Ende. Beeindruckt hat mich jedoch, dass der Autor drei verschiedene Schreibstile kombiniert hat. Nebst dem "normalen" Erzählstil verwendet er einerseits Emails, in denen die angehende Psychologin Charlotte Heywood – die zu Gast ist bei einem Geschäftspartner von Daphne Denham – ihrer Schwester über die Geschehnisse berichtet. Andererseits erfährt man als Leser, was ein Diktiergerät aufzeichnet, welches von Andy Dalziel hauptsächlich für Selbstgespräche genutzt wird.

Zitate aus dem Buch

Er musste ein Engländer sein – das Erste, was man uns im Psycho-Unterricht eingebleut hat, lautete: Nur Engländer gehen um der Höflichkeit willen das Risiko ein, Schmerzen zu erleiden.

"Und wer wird sich dann um dich kümmern?" - "Ich habe Freunde", sage ich. "Die dir vielleicht in den Arsch kriechen", sagt sie. "Aber Freunde, die dir auch den Arsch abwischen, sind dünner gesät."

Ich frage, wer das bezahlen soll. Sie meint, meine Versicherung würde für den Grossteil der Kosten aufkommen, und ausserdem, hätte ich nicht immer gesagt, wenn man noch Leben übrig hat, nachdem das Geld alle ist, würde der Staat für einen aufkommen, aber hat man noch Geld übrig, sei man ein Idiot!

[...] sein Bart gleicht einem Naturschutzgebiet.

[...] der erbärmliche alte Knacker sah aus, als wäre er seit seinem 21. Geburtstag nicht mehr mit einem Waschzuber in Berührung gekommen.

Dann führt mich Charley durch die Runde und stellt einige der anderen vor – eine klobige Chinesin, die Nadeln in Leute steckt; einen Kräuterkundler, den man grün anstreichen und in einem Gartencenter als Kobold verkaufen könnte; und eine Frau, die aussieht, als wäre sie zu einer Halloween-Party eingeladen worden, aber ihre Termine durcheinandergebracht hat.

"Ich sollte mich also mal lieber am Tatort blicken lassen und mir den Appetit verderben."

Wields Antlitz blieb so unlesbar wie die Autobiographie eines Fussballers.

"Er ist ein Einfaltspinsel. Ich hab noch seinen Vater gekannt, und der war auch schon ein Einfaltspinsel. Im Grunde kann ich mich an keinen aus der Familie erinnern, der kein Einfaltspinsel gewesen wäre."

Das ist wahre Liebe, wenn sie bereit ist, seinetwegen mit mir ins Bett zu hopsen!

Die Scheisse fliegt dir nie tröpfchen-, sondern immer kübelweise um die Ohren.

"Herzlichen Glückwunsch, Sonnenschein, sie haben sich soeben vom Zeugen zum Tatverdächtigen befördert!"

"In jedem von uns steckt auch was Gutes, Andy, obwohl man bei manchen schon einen guten Chirurgen braucht, um es zu finden."

"Sie war ein Ungeheuer, aber deswegen hatte sie es noch lange nicht verdient, umgebracht und wie ein Schwein gegrillt zu werden!"

Nichts ist beunruhigender als eine Frau, die einen plötzlichen Ehrlichkeitsanfall hat. Was meiner Meinung nach nur heisst, dass sie was zu verbergen hat.

"[...] das ist ein Scheissgefühl, wenn man weiss, dass jemand, den man mag, einen selbst als Abschaum betrachtet."

In einem Rollstuhl zu sitzen hielt Franny Roote nicht davon ab, sich Feinde zu machen.

"Der arme Kerl. Zwei Erpresser, und wenn er dem einen nachkam, brachte er den anderen gegen sich auf! Muss sich gefühlt haben, als hätten ihn die beiden an den Eiern und zerrten in verschiedene Richtungen!"

"Ich dachte, sie betreiben Mordermittlungen, keine Partnervermittlung!"