Das Leben, das wir begraben

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  • ISBN: 978-3865526410
  • Mein Rating: 8/10

Joe Talbert muss im Rahmen seines Studiums eine Biografie einer älteren Person schreiben. Deshalb wendet er sich an ein Pflegeheim, wo ihm Carl Iverson als Gesprächspartner vorgeschlagen wird. Einer der wenigen Bewohner, der nicht dement ist. Bei Carl Iverson handelt es sich jedoch nicht um einen gewöhnlichen Bewohner: er ist ein verurteilter Mörder, der vor 30 Jahren ein Mädchen aus der Nachbarschaft vergewaltigt und umgebracht haben soll. Nun hat er Krebs im Endstadium und nicht mehr lange zu leben. Nach einigen Gesprächen kommen Joe Zweifel an der Schuld von Carl Iverson, und er macht sich, unterstützt von seiner Freundin Lila, auf die Suche nach der Wahrheit...

Mir hat Das Leben, das wir begraben gut gefallen. Den Schreibstil des Autors empfand ich als sehr angenehm, und er hat mit Joe Talbert eine sympathische Hauptfigur geschaffen. Auf dem Cover wird das Buch als Thriller angepriesen, doch dafür fehlte es mir ein wenig an Spannung. Insbesondere die erste Hälfte ist relativ ruhig und gemächlich, danach nimmt die Geschichte jedoch an Fahrt auf.

Zitate aus dem Buch

"Ich könnte nicht mal einem Höhlenmenschen Feuer verkaufen."

"Er könnte Morphium bekommen, wehrt sich allerdings dagegen. Er sagt, dass er lieber den Schmerz erträgt und dafür weiterhin klar denken kann."

"Ich kann nicht glauben, dass du neben diesem Kerl sitzen kannst, ohne ihn umbringen zu wollen. Sie hätten ihn niemals aus dem Gefängnis entlassen dürfen. Er sollte in der dunkelsten, schimmligsten Zelle verrotten, die sie haben."

"Die Wahrheit ist, dass es manchmal ganz schön schwer ist, sich richtig ins Zeug zu legen, wenn du einen Mann verteidigen musst, von dem du weisst, dass er sein Opfer ermordet hat."

"Da gibt es nicht allzu viele Möglichkeiten. Die kannst du an den Fingern einer Hand abzählen." - "Ja, wenn es die Hand eines Arbeiters aus dem Sägewerk ist."

Die Haare standen mir in alle Richtungen vom Kopf ab, als hätte sich eine geistesgestörte Kuh daran ausgetobt.

"Wir haben nicht genug Personal, um Morde aufzuklären, die vor 30 Tagen passiert sind, geschweige denn vor 30 Jahren."

"Erinnerst du dich, dass ich dir gesagt habe, dass ich den Rest meines Lebens in Stunden zählen kann? Wie viele davon sollte ich wohl damit verbringen, mir darüber Gedanken zu machen, was vor 30 Jahren geschehen ist?"

"Nachdem ich so lange Zeit immer nur sterben oder mich umbringen wollte, musste ich erst ins Gefängnis gehen, um wieder leben zu wollen."

"Er hat es nur gut gemeint... indem er versucht hat, mich umzubringen?"