34 Tage - 33 Nächte

Von Paris nach Berlin zu Fuss und ohne Geld

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  • ISBN: 978-3492402668
  • Mein Rating: 4/10

In 34 Tage - 33 Nächte erzählt der Autor von seiner Wanderung von Paris nach Berlin im Sommer 2003, zu der er ohne Geld aufgebrochen ist.

Mein Eindruck von 34 Tage - 33 Nächte fällt sehr zwiespältig aus. Einerseits fand ich das Projekt interessant und das Buch ist kurzweilig geschrieben. Andererseits fand ich den Autor äusserst unsympathisch. Er erzählt den Leuten Lügengeschichten, damit diese ihm Geld oder Essen geben; nimmt Angebote für Bedürftige in Anspruch, obwohl er selbst für die Reise bezahlt wird; entwendet aus einem unverschlossenen Haus Lebensmittel, und zum Abschluss begeht er noch Zechprellerei. Dazu kommt ein Dauergejammer über die "Spiesser" und "Geizhälse", die ihm nichts geben; die Autofahrer, die ihn fast anfahren, weil er entlang von Schnellstrassen unterwegs ist, die nicht zum Wandern gedacht sind; und seine geschundenen Füsse.

Meine Notizen

Weiter durch die Vorstädte, eine nach der anderen, in jeder wird man von der elenden Vorstellung heimgesucht, hier leben zu müssen.

Nach den ersten 36 Kilometern haben [meine Füsse] zu ihrer Hauptbeschäftigung gefunden: vor Schmerzen zu schreien.

Das ist das Deprimierendste an der Vergangenheit: dass sie bleibt, dass nichts, keine Macht der Welt, sie verbessern kann.

Irgendwann sagt er: "Ich war 44 Jahre im Gefängnis." Er sieht in mein ungläubiges Gesicht und erklärt, dass er über vier Jahrzehnte jeden Morgen vor die Stechuhr seines Arbeitgebers getreten sei, um seine Anwesenheit abstempeln zu lassen. Das kalte, harte Geräusch dieser Box empfand er stets wie das Zuschnappen von Handschellen.