Spuren am Himmel

Mein Lebenstraum

von

  • Buch auf Amazon
  • ISBN: 978-3890292571
  • Mein Rating: 7/10

In Spuren am Himmel erzählt der Autor von seiner Leidenschaft: dem Fliegen. Vom Fliegen mit dem Ultraleichtflugzeug, mit dem Gleitschirm, und vom Fahren mit dem Ballon. Gleichzeitig handelt das Buch auch davon, seinen Traum zu leben und sich selbst zu finden.

Ich fand Spuren am Himmel ein faszinierendes Buch, bei dem man die Leidenschaft des Autors richtiggehend spürt. Manchmal driftet das Buch jedoch etwas zu stark ins Spirituelle ab, zumindest für meinen Geschmack.

Meine Notizen

Live und direkt: Jene flüchtigen Momente, von denen ich gewünscht hätte, dass sie ewig währten...

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Der Faden der Ariadne: Mein grösster Wunsch war es, den Lauf der Zeit anzuhalten

Vielleicht erahnte ich damals schon, dass nicht die puren Ereignisse wichtig sind, sondern die Art und Weise, wie man sie erlebt. Das starke und tief gehende Wahrnehmen eines kleinen Details prägt ein Individuum unendlich viel mehr als die automatisierte und mechanisierte Sicht, die normalerweise sein Alltagsleben bestimmt. So kann uns selbst ein ganz banales Ereignis im Nachhinein viel intensiver und länger erscheinen als ein ganzer Tag; es kann sogar zur einzigen Erinnerung an ein ganzes Jahr werden.

Meine Unfälle, der dramatische Tod einiger meiner Freunde, die Zeiten des Zweifelns oder In-Frage-Stellens werden zu Grunderfahrungen, die die zukünftige Richtung meines Lebens mitbestimmen werden.

Es ist besser, sich in seiner Leidenschaft zu verlieren als seine Leidenschaft zu verlieren.

Søren Kierkegaard

Das Unabwendbare wird fast annehmbar, wenn es in aller Klarheit als Teil eines zugrunde liegenden Plans erscheint. Auch Heimsuchungen bekommen einen Sinn, vorausgesetzt man begreift nur den Bruchteil einer Sekunde, dass sie da sind, um uns etwas zu lehren und unserem Leben als Richtschnur zu dienen; und dass es unsere Aufgabe ist, ihre Bedeutung für uns zu erfassen, anstatt uns über sie zu beklagen.

Zwischen Dädalus und Ikarus: Es gibt einen dritten Weg

Panik ist oft katastrophaler als die Gefahr selbst, und man muss alles dafür tun, sie überhaupt nicht erst aufkommen zu lassen.

Fast hätte ich eine Bruchlandung erlitten, ohne an dem Unfall irgendwie schuld zu sein. Dieses Erlebnis verstärkte noch meinen festen Vorsatz, künftig für mich und meine Handlungen persönlich verantwortlich bleiben zu wollen. In unserem täglichen Leben allerdings sind wir das gar nicht mehr gewohnt. Unzählige Gesetze, Regeln und Sicherheiten sorgen dafür, dass eigenverantwortliches Denken überflüssig wird.

Wenn ich in Zukunft je einen Unfall haben sollte, möchte ich zumindest selbst dafür verantwortlich sein.

Wenn wir schon für die Ereignisse, die uns zustossen, nicht wirklich verantwortlich sind, sind wir es doch für die Art, wie wir mit ihnen umgehen. Fast immer haben wir die Freiheit, zu den Möglichkeiten, die uns begegnen, ja oder nein zu sagen.

Arabesken: Geraden führen nicht in den Raum hinaus

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Sunion: die Zeit und die Ewigkeit: Die Enden unserer Drachen streiften die Geschichte von Jahrhunderten

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Mit Propeller im Wunderland: Hilft die Suche nach Harmonie bei der Suche nach dem Ewigen?

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Zurück aus weiter Ferne: Offen werden für das Leben selbst

Jedes Alltagsgeschehen erscheint einem lächerlich und banal, wenn man einmal die Grenze zwischen Leben und Tod gestreift hat.

Wie ein Faustschlag trifft mich die Erkenntnis, dass es Situationen gibt, die absolut unumkehrbar sind und in denen in einem Augenblick das ganze Leben auf der Kippe steht. Und dieses Mal bin ich es, dem das passiert.

Jedes Wort erscheint nur noch lächerlich, wenn einem klar wird, dass man bald am Boden zerschellen wird und man in sich schon die Gewalt des Aufpralls zu empfinden vermeint: alles ist da, alles ist gegenwärtig, in einem einzigen Moment, in einem einzigen Gefühl. Mein Leben zieht nicht an mir vorbei, ich schreie nicht, aber ich bete laut.

Alle hatten grosse Angst um mich, aber ihr Leben geht jetzt weiter wie bisher, während sich in meinem etwas verändert hat.

Es gibt in jedem Leben Momente, wo man alles in Frage stellt, Zeiten der Krise, ohne die wir uns immer in denselben falschen Sicherheiten wiegen würden.

Intuition und Wissenschaft: Die Existenz einer Welt, die uns übersteigt

Für einige Wissenschaftler hat eine Erscheinung nur dann ein Recht darauf zu existieren, wenn sie nach allen Regeln der Kunst vermessen und bewiesen wurde. Für mein Leben habe ich eine andere Maxime gewählt: Ich möchte, dass man mir beweist, dass eine Sache nicht existiert, bevor ich aufhöre, daran zu glauben.

Wissenschaft ist das, was man macht, nachdem man richtig geraten hat.

Leonhard Euler

Wesentlich ist es, bereit zu sein, die eigene Aufnahmebereitschaft zu erweitern, das Undenkbare zu denken und das Unannehmbare anzunehmen. Man muss aufhören, sich an das zu klammern, was man für unverzichtbar hält, dann kann man Geschmack daran gewinnen, Neues zu entdecken und dadurch die eigene Existenz zu bereichern. Der Bruch mit alten Gewohnheiten verschafft einem den Zutritt zu einer anderen Welt.

Die wahre Freiheit kann nur eine innere sein; es ist die einzige Freiheit, die uns die äusseren Geschehnisse nicht wegnehmen können.

Eine vom Wind bestimmte Fahrt durch die Lüfte ist wie eine Krise, in die man sich freiwillig begibt, ein völliger Kontrollverlust, der einen ins Unbekannte führt.

Wenn der Wind in deine Richtung weht: Das Unbekannte wird zum Freund

Ganz im Gegensatz zur gängigen Auffassung besteht man Abenteuer nicht mit hocherhobenem Haupt und wehendem Banner. Abenteuer sind vielmehr immer eine Begegnung mit den eigenen Zweifeln und Emotionen.

Das Abenteuer ist dieser Moment, an dem uns klar wird, dass wir uns nicht mehr wie gewöhnlich damit begnügen können, automatisch zu reproduzieren, was wir gelernt haben, da dies nicht mehr genügt. Wir müssen dann folglich alle Zweifel und Fragen akzeptieren, sie sogar nutzen, um dadurch unsere Kreativität anzuregen und fähig zu werden, Verhaltensweisen, Strategien und Lösungen zu entwickeln, die uns niemals beigebracht wurden.

Um unseren Ängsten vor den Unwägbarkeiten des Lebens aus dem Weg zu gehen, ziehen wir uns immer mehr in das enge Gehäuse unserer Alltagsroutine zurück, und unsere Gewohnheiten werden zu wahren Scheuklappen, die uns den Blick auf die Geheimnisse verwehren, die uns umgeben. Ohne uns dessen bewusst zu werden, zahlen wir für unsere vermeintliche Sicherheit einen hohen Preis, denn wir verpassen, was uns das Leben an Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten hätte.

Nicht zu bekommen, was man sich wünscht, ist manchmal ein wunderbarer Glücksfall...

Dalai Lama

Die längste Ballonfahrt: Das wunderbare Geheimnis einer Frage ohne Antwort

Pioniergeist heisst, das Risiko des Scheiterns zu akzeptieren, ebenso wie das Risiko zu erleben, dass sich die ganze Welt über einen lustig macht, und dann trotzdem wieder anzufangen.

Die Erde ist deswegen rund, damit eines Tages Friede, Freundschaft und Liebe auf ihr die Runde machen können.

Maurice Carême

Die Winde der Hoffnung: Unsere einzige Freiheit ist die Fähigkeit, die Höhe zu wechseln

Danach begann mir zu dämmern, dass ich mein Potenzial noch weiter entwickeln könnte, wenn ich ganz bewusst auf meinen Wunsch verzichten würde, die Dinge immer zu meistern und unter Kontrolle halten zu können.

Natürlich fährt der Ballon mit dem Wind und somit in die Richtung, die ihm die Natur vorschreibt, ohne dass er aus sich heraus lenkbar wäre. Aber geht es dem Menschen mit dem Wind des Lebens nicht ebenso? Er wird getrieben von den Verhältnissen und ist ein Gefangener seiner Probleme, seiner Vorurteile und seiner persönlichen Weltanschauung. Gesundheit wie Krankheit, Unglück, Liebe oder Scheitern, das Glück, die Krisen, Chancen und der Ruin sind alle wie der Wind, der uns unversehens erfasst und ins Unbekannte fortträgt. [...] Und hier beginnt unser grösstes Problem: Wir hassen das Unbekannte...

Unsere Erziehung, unsere Kultur und unsere Gesellschaft lehren uns, nach Sicherheiten zu suchen, Prinzipien anzuwenden, gegen den Zweifel anzukämpfen, alle Fragen zu vermeiden, auf die es keine Antworten gibt, und keinesfalls zu versuchen, all das aufzugreifen, was uns das Leben lehren kann.

[...] die einzige wirkliche Freiheit im Leben [ist] die Fähigkeit, die Höhe zu wechseln. Das bedeutet, dass wir uns selbst in Frage stellen, unsere eingefahrenen Denk- und Verhaltensmuster verändern und uns neuen Ideen öffnen müssen, die uns eine andere Wahrnehmung erlauben. Des Weiteren sollten wir aufhören, die anderen davon überzeugen zu wollen, dass wir im Recht sind; wir sollten ihnen vielmehr zuhören und aus ihren unterschiedlichen Ansichten lernen. Die Höhe zu wechseln, bedeutet nämlich auch, bereit zu sein, genau das Gegenteil von dem zu tun, was wir schon immer getan haben.

Wenn wir in einem Ballon die Höhe wechseln und weiter aufsteigen wollen, müssen wir ihn leichter machen und Ballast abwerfen. Auch in unserem Leben müssen wir dies lernen. Allerdings stellt hier der uns zur Verfügung stehende "Ballast" all das dar, vom dem man uns gelehrt hat, dass es kostbar sei und keinesfalls über Bord geworfen werden dürfe. Es sind dies unsere Gewissheiten und anderen Überzeugungen, unsere Paradigmen, unsere wohl begründeten Dogmen, Gewohnheiten und Automatismen, die uns dazu bringen, eher zu reagieren als zu agieren, die uns lehren, unser Inneres zu verbarrikadieren, um uns gegen das Unbekannte und den Zweifel zu schützen.

Da jeder Mensch nur das Resultat seiner eigenen Lebenserfahrungen sein kann, sollte man immer zu verstehen versuchen, warum er denkt, was er denkt, anstatt sich damit aufzuhalten, was er sagt, und dann den Versuch zu unternehmen, ihn zu ändern.

Wenn man schon nicht der Stärkste ist, dann muss man wenigstens versuchen, der Kreativste zu sein.

Wenn man sich dem Wehen des Windes anvertraut hat, zeigt sich, dass die exakte Planung weit weniger wichtig wird als eine grössere Flexibilität und Anpassungsfähigkeit.

Was würde man im Leben erreichen, wenn man jedes Mal aufgibt, wenn man Angst hat?

Jeden Tag schien unser eigener Traum ein wenig erreichbarer zu werden, während die Menschen unter uns oft nicht einmal über die Mittel verfügten, ihre eigenen todgeweihten Kinder zu retten.

Ökohumanismus: Neugier, Ausdauer, Respekt

Wie jedes Mal, wenn ich mich in ein neues Unternehmen stürze, scheint mir die Aufgabe zuerst einmal unlösbar. Es existieren so viele Klippen, Risiken, den falschen Weg einzuschlagen, zu lösende Probleme und drohende Rückschläge, dass ich mich in gewissen Augenblicken frage, warum ich es ganz natürlich finde, mir immer wieder mein Leben auf diese Weise schwer zu machen. Ich bin nämlich überhaupt kein Workaholic und träume davon, mehr Zeit mit einem guten Buch vor einem Kaminfeuer verbringen zu können.

Wenn man einmal bekannt ist, kann man sich zwar Gehör verschaffen, darf aber gleichzeitig nicht den geringsten Fehler machen. Man wird dann von Leuten abgeurteilt, die einen nicht einmal kennen und die sich völlig aus dem Zusammenhang gerissene Schlussfolgerungen erlauben.

Der Mittelpunkt: Zwischen Himmel und Erde

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