Rafa

Mein Weg an die Spitze

von

  • Buch auf Amazon
  • ISBN: 978-3841901231
  • Mein Rating: 6/10

Rafa ist die Autobiografie von Rafael Nadal, der momentan der beste Tennisspieler der Welt ist.

Mein Eindruck von Rafa ist zwiespältig. Auf der einen Seite lernte ich eine mir bisher weitgehend unbekannte Persönlichkeit und deren Werdegang etwas näher kennen. Auch beschreibt Rafael Nadal eindrücklich, was es heisst, im Finale eines grossen Turniers zu stehen. Auf der anderen Seite hat mir die Struktur des Buches nicht zugesagt. So ist das Buch abwechslungsweise aus der Sicht von Rafael Nadal und von John Carlin geschrieben. Hinzu kommt, dass Rafael Nadal's Teil eingebettet ist in die Beschreibung der Finale verschiedener Turniere. Beim ersten Turnier ist dies durchaus noch interessant zu lesen. Doch danach fand ich es einfach nur noch langweilig, zu erfahren, wie das entsprechende Finale abgelaufen ist und wann er welchen Schlag ausgeführt hat...

Meine Notizen

Die Stille des Centre Court

Zu verlieren tut immer weh, schmerzt aber besonders, wenn man seine Chance bekommen und nicht genutzt hat.

Für normale Menschen ist der Sport eine gute Sache, auf der Profiebene ist er allerdings der Gesundheit nicht gerade förderlich. Er treibt den Körper an Belastungsgrenzen, für die er von Natur aus nicht ausgelegt ist.

Vor einem Match muss ich vor Nervosität häufig pinkeln, manchmal fünf bis sechs Mal innerhalb der letzten Stunde.

"Clark Kent und Superman"

In der Tenniswelt gehört er zur Spitze, aber tief im Inneren ist er ein überaus sensibler Mensch voller Ängste und Unsicherheiten, die sich Leute, die ihn nicht kennen, kaum vorstellen können.

Ana Maria Parera, Mutter

Das dynamische Duo

Hätte er [Toni Nadal, Onkel und Trainer] mich damals nicht ohne Wasser spielen lassen, hätte er mich nicht in der Gruppe kleiner Jungen, die das Tennisspielen lernten, besonders hart herangenommen, hätte ich nicht über die Ungerechtigkeiten und Beschimpfungen geweint, mit denen er mich bedachte, wäre ich vielleicht nicht der Tennisspieler geworden, der ich heute bin. Ständig hob er hervor, wie wichtig das Durchhaltevermögen sei: "Halte durch, finde dich mit allem ab, was kommt, lerne Schwächen und Schmerzen überwinden, treibe dich bis an die Grenze, aber gib niemals auf. Wenn du diese Lektion nicht lernst, wirst du niemals als Spitzensportler Erfolg haben."

Es gibt Rafa Nadal, den Tennisspieler, den das Publikum siegen sieht, und es gibt mich, den Menschen Rafael, der so ist, wie ich immer war und auch wäre, wenn ich etwas anderes aus meinem Leben gemacht hätte, unabhängig davon, ob ich nun damit bekannt geworden wäre oder nicht.

Onkel Toni

Das Problem ist heutzutage, dass Kinder zu stark im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. Ihre Eltern, ihre Familien, alle um sie herum halten es für nötig, sie auf ein Podest zu heben. Es wird so viel Energie darauf verwendet, ihr Selbstbewusstsein zu stärken, dass sie das Gefühl haben, an sich schon etwas Besonderes zu sein, ohne etwas getan zu haben. Das verwirrt die jungen Leute: Sie begreifen nicht, dass man nicht dadurch, wer man ist, sondern durch das, was man tut, etwas Besonderes ist.

Toni Nadal

Es ist völlig inakzeptabel, dass Leute, die alles im Leben haben, sich ungehobelt gegenüber anderen verhalten. Nein, je höher man steht, umso grösser ist die Verpflichtung, Menschen mit Respekt zu behandeln.

Toni Nadal

Dinge, die du geschenkt bekommst, weisst du nicht zu schätzen, ausser sie haben eine besondere sentimentale Bedeutung, aber was du durch eigene Anstrengung erreichst, ist für dich von Wert. Je grösser die Anstrengung, umso grösser der Wert.

Miguel Ángel Nadal, Onkel und ehemaliger Profifussballer

Der verhinderte Fussballstar

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Der Clan

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Kolibri

Wenn ein Spieler in ununterbrochener Folge ein Turnier nach dem anderen gewinnt, ist es zwar gut für ihn, aber nicht unbedingt gut für den Sport.

Wir hielten uns an das Trainingsprogramm, selbst wenn ich mich nicht gut fühlte, ich müde, schlechter Stimmung oder aus anderen Gründen nicht auf der Höhe war. Denn auch während eines Turniers würde es immer Tage geben, an denen ich nicht in Bestform sein würde, und wenn wir unter solchen Umständen trainierten, wäre ich besser auf Wettkämpfe vorbereitet, bei denen ich hinter meinen normalen Möglichkeiten zurückblieb.

Wir [Spitzensportler] haben enorme Privilegien und Glück, bezahlen dafür aber den Preis, dass unsere Karriere in einem sehr jungen Alter endet. Schlimmer noch: Eine Verletzung kann unser Fortkommen jederzeit vereiteln und uns von einer Woche zur nächsten zum vorzeitigen Karriereende zwingen. Das heisst erstens, dass man das, was man tut, geniessen sollte, und zweitens, dass sich Chancen nicht unbedingt ein zweites Mal bieten und man jede bestmöglich nutzen sollte, so als wäre es die letzte.

Höchste Anspannung

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Die Angst vor dem Sieg

Tennis erfordert die Schnelligkeit eines Sprinters und die Ausdauer eines Marathonläufers: losrennen, stoppen, losrennen, stoppen, und das über zwei, drei, vier, manchmal sogar bis zu fünf Stunden lang.

Mallorquiner

[...] Mallorca [ist] der einzige Ort auf der Welt, wo Rafa sich als normaler Mensch fühlen kann, weil es für die Einheimischen selbstverständlich ist, sich ihm gegenüber so zu verhalten, wie es Menschen seiner Ansicht nach tun sollten: nämlich ihn nicht an seinen Erfolgen zu messen, sondern nach seinem Wesen beurteilen.

"Ein Ansturm reinster Freude"

Durchhalten bedeutet, die Dinge zu akzeptieren, wie sie sind, nicht wie man sie gern hätte, und dann nach vorn, statt zurückzuschauen. Und das heisst, sich klar zu machen, wo man steht, und einen kühlen Kopf zu bewahren.

Der längste Tag

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Der Geist überwindet die Materie

Die Hauptanforderungen an mein Team liegen auf der persönlichen Ebene, weil Tennis ein Sport ist, bei dem die emotionale Verfassung für den Erfolg so wichtig ist. Je besser man mit sich im Reinen ist, umso höher sind die Chancen, gut zu spielen.

Mord im Orientexpress

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Das verlorene Paradies

Man muss fortwährend hart trainieren, ob einem danach ist oder nicht, weil sich jedes Nachlassen der Trainingsintensität in den Ergebnissen auf dem Platz niederschlägt. Aber wenn ein Punkt erreicht ist, an dem du einfach mental und körperlich nicht mehr tagtäglich 100 Prozent geben kannst, ist es am besten, zu pausieren und abzuwarten, bis der Wille sich wieder einstellt.

Rafas Frauen

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Weltspitze

Talent allein genügt nicht. Es ist lediglich die Basis, auf der man mit unermüdlicher, sich ständig wiederholender Arbeit im Fitnessstudio, auf dem Tennisplatz und an Analysen der eigenen Spielweise und der seiner Gegner anhand von Videos aufbauen muss, um immer fitter, besser und souveräner zu werden. Ich hatte mich entschieden, Tennisspieler zu werden, und die Folge dieser Entscheidung konnte nur unermüdliche Disziplin und das andauernde Bestreben sein, sich zu verbessern.

Manacor

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