Passagier 23

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  • ISBN: 978-3426510179
  • Mein Rating: 6/10

Martin Schwartz, ein verdeckter Ermittler, hat vor fünf Jahren seine Frau und seinen Sohn verloren. Während einer Kreuzfahrt auf der Sultan of the Seas hat seine Frau gemäss dem offiziellen Bericht den Sohn betäubt und über Bord geworfen, ehe sie sich selbst in den Tod gestürzt hat. Doch nun meldet sich plötzlich eine Schriftstellerin, die an Bord der Sultan of the Seas lebt, und teilt ihm mit, dass sein Sohn noch am Leben sein könnte. Denn ein Mädchen, welches vor Wochen zusammen mit ihrer Mutter spurlos verschwand, sei wieder aufgetaucht, und habe den Teddybär seines Sohnes bei sich gehabt...

Mich hat Passagier 23 nicht 100%ig überzeugt. Ich fand die Geschichte zu konstruiert und teilweise etwas gar unrealistisch, zum Beispiel, dass sich Martin Schwartz für einen Einsatz mit HIV infiziert und sich einen Zahn ausreisst. Ausserdem hatte ich aufgrund des Prologs eine andere Geschichte erwartet, irgendetwas mit einem psychopathischen Chirurgen. Doch die Handlung aus dem Prolog wird erst im Epilog wieder aufgegriffen, und hat nur ganz am Rande etwas mit dem Rest der Geschichte zu tun. Interessant fand ich hingegen, dass sich der Grossteil der Geschichte auf einem Kreuzfahrtschiff abspielt. Und auch die Grundidee des Buches fand ich interessant, wenn auch ungewöhnlich: die Bestrafung von Frauen, die ihre Kinder sexuell missbraucht haben.

Zitate aus dem Buch

"Sag dem Arsch, der das verbockt hat, er soll sich warm anziehen. Wieso? Weil es im Oktober verdammt kalt werden kann, wenn er gleich für einige Stunden vor dem Revier liegt, sobald ich mit ihm fertig bin."

Das war das Problem mit dem Leben. Nie stimmte das Timing. Entweder traf man eine hübsche Frau und trug einen Ring am Finger. Oder der Ring war ab, und jede hübsche Frau erinnerte einen daran, was man verloren hatte.

Naomi liebte Thriller. Je blutrünstiger, desto besser. [...] Manchmal war sie sich nicht sicher, wer die grössere Macke hatte: der Autor, der sich diesen kranken Mist ausdachte, oder sie, die sie sogar Geld dafür bezahlte, um es sich mit Axtmördern und Psychopathen am Pool gemütlich machen zu können [...].

[...] der Taxifahrer hatte es sich auf der Herfahrt zur Aufgabe gemacht, ihm jeden Stau im Süden Grossbritanniens zu zeigen.

Sie war in den Keller gegangen, hatte sich den vollen Wäschekorb gegriffen, war mit ihm in das Steuerbüro gefahren, in dem Max als Anwalt arbeitete, und hatte der verdutzten Geliebten die Schmutzwäsche auf den Schreibtisch gekippt mit den Worten: "Wenn Sie schon meinen Mann vögeln, können Sie auch seine dreckigen Unterhosen waschen."

"Lassen wir den Quatsch", sagte sein Neffe in einem Tonfall, mit dem sich Nichtfamilienmitglieder einen Besuch beim Kieferchirurgen eingehandelt hätten.

Jeder Mensch, der seine Wohnung betritt in der begründeten Erwartung, alleine zu sein, erschrickt sich zu Tode, wenn er plötzlich eine Stimme aus dem Halbdunkel hört. Selbst dann, wenn die Stimme beruhigend sagt: "Bitte erschrecken Sie nicht."

"Der Typ ist ein abergläubischer Katholik. Die schlimmste Sorte Mensch."

"Scheiss mich nicht mit deinen Rechtfertigungen zu."

"Das Schlimmste, was ich in meinem Leben jemals getan habe, war, meine Tochter zu zwingen, mit erwachsenen Männern Sex zu haben."

Glücklicherweise herrschte in dieser Nacht schlechtes Wetter und hoher Seegang. Ausserdem würde die Reederei kein Interesse daran haben, durch eine Videoauswertung eine Gewalttat beweisen zu wollen. Selbstmord ist für das Image einer Schifffahrtsgesellschaft besser als ein Serienkiller an Bord, weswegen ich nicht lange zögerte und Frau Schwartz über Bord warf.

"Sie bekommen vermutlich eine Auszeichnung", sagte Dr. Klein. "Hoffentlich eine Medaille, die kann man wenigstens als Untersetzer benutzen."

"Ich verdiene meinen Lohn als Auftragskillerin. Schiffe sind mein Arbeitsplatz. Nirgendwo kann ich schneller und sicherer töten, besser die Leiche verschwinden lassen, und am Ende hilft mir die Reederei sogar aktiv dabei, die Straftaten zu vertuschen."

"Ich bin keine Irre. Töten ist mein Beruf. Nicht meine Berufung."