Oma lässt grüssen und sagt, es tut ihr leid

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  • ISBN: 978-3596197811
  • Mein Rating: 5/10

Elsa ist 7, sehr intelligent und eine Aussenseiterin, deren einzige Freundin ihre chaotische Oma ist. Diese erzählt ihr Märchen, in denen sie gemeinsam die verschiedensten Abenteuer erleben. Doch Oma ist todkrank, und kurz vor ihrem Tod schickt sie Elsa auf eine "Schatzsuche", die darin besteht, Briefe für die Mitbewohner zu finden, in denen sich Oma bei diesen entschuldigt.

Nachdem mir Ein Mann namens Ove vom gleichen Autor gut gefallen hat, war ich gespannt auf dieses Buch. Doch leider wurde ich enttäuscht. Das Buch ist in einem ähnlichen Stil geschrieben: mit liebenswürdigen, schrägen Personen, und mit teilweise übertriebenen Szenen. Den Anfang fand ich toll und witzig, doch Elsa's Oma stirbt schon nach kurzer Zeit. Und danach ging mir das Ganze zu stark in Richtung Märchen, was mich nicht besonders angesprochen hat.

Zitate aus dem Buch

Man sieht ihr an, dass sie alt ist, denn ihr Gesicht sieht aus wie Zeitungspapier in durchnässten Schuhen [...].

"Welche Verkehrsdelikte?", ruft Oma erstaunt aus. "Als Erstes mal unerlaubtes Fahren", antwortet der Polizist. "Wieso unerlaubt? Es ist doch mein Wagen! Ich brauche doch in Gottes Namen keine Erlaubnis, um mein eigenes Auto zu fahren!" Der Polizist schüttelt geduldig den Kopf. "Nein. Aber Sie brauchen einen Führerschein."

"Jetzt entschuldige dich doch einfach dafür, dass du den Polizisten mit Kacke beworfen hast, damit wir endlich nach Hause können, Oma!"

So nennt Oma nämlich Lügen. "Andere Versionen der Wahrheit."

Oma mag es gar nicht, wenn die Leute meinen, was sie sagt, sei frei erfunden, sie bevorzugt den weniger abwertenden Begriff "wirklichkeitserweitert" [...].

Oma sagt, sie sei "Ganztagsmeckertante".

Sie stösst gegen die Sargkante und wartet auf eine Reaktion. Weil sie tief im Innern noch immer glaubt, dass das nur wieder eine Situation ist, in der Oma sie reinlegen will.

"Mach dir keine Sorgen, Schatz" - "Das ist die einfachste Art, mir zu sagen, dass ich mir megagrosse Sorgen machen muss", antwortet Elsa.

"Du bist eine sanitäre Unannehmlichkeit", murmelt Elsa.

Wenn sich Elsas Oma an einen bestimmten Ort auf der Welt aufmachte, konnte man sich einer Sache ganz sicher sein: dass es sich um einen Ort handelte, von dem alle anderen gerade zu fliehen versuchten. Und wenn jemand sie fragte, warum sie das tat, dann antwortete sie: "Weil ich verdammt nochmal Ärztin bin – und als ich das geworden bin, habe ich auf den Luxus verzichtet, mir auszusuchen, wem ich das Leben rette."

[...] unwahrscheinliche Katastrophen bringen in Menschen unwahrscheinliche Dinge hervor. Auch unwahrscheinliche Superhelden.

"Leg dich niemals mit jemandem an, der mehr Freizeit hat als du selbst", sagte Oma immer.

"Ich habe die Taschen ja nicht gestohlen, ich habe sie nur einfach nicht zurückgelegt.

"Oma hat immer gesagt, nur Menschen, die ungewöhnlich sind, verändern die Welt!"

[...] niemand sagt "tot". Alle sagen nur, dass Oma "fortgegangen sei" oder dass sie sie "verloren hätten". Als ob sie ein Strumpf wäre, der im Trockner verschwunden ist.

[...] im Jahr darauf lernte Elsa, mit Google umzugehen, und da erfuhr sie, dass der Weihnachtsmann deshalb nicht antwortete, weil es ihn nicht gab. [...] Zufällig erzählte sie Oma und Mama davon, dass es den Weihnachtsmann gar nicht gab, und da regte sich Mama derart auf, dass sie sich am Glühwein verschluckte. Oma drehte sich theatralisch zu Elsa um, tat noch wütender und schrie: "Das SAGT man wirklich nicht, Elsa! Das heisst: 'Der Weihnachtsmann ist ein bisschen realitätsbehindert'!"

"Papa. Ich hab dich lieb. Das hab ich wirklich. Aber kann es sein, dass du unter einem Stein wohnst?"