Glücksregeln für eine verunsicherte Welt

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  • ISBN: 978-3451303418
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Meine Notizen

Wenn unser Ziel die Vergrösserung menschlichen Glücks ist, welches ist dann die bessere Vorgehensweise: uns auf die innere Entwicklung zu konzentrieren oder auf den Wohlstand der Gesellschaft? Mit anderen Worten: Sollten wir uns hauptsächlich um die Entwicklung von Methoden bemühen, mit denen der einzelne Mensch sein persönliches Glück vergrössern kann, oder sollten wir uns darauf konzentrieren, die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern, damit die einzelnen Mitglieder einer Gesellschaft sich entfalten können, was dann zu einem grösseren Glück für die Bevölkerung als Ganzes führt?

Welchen Einfluss hat die Gesellschaft, in der man lebt, auf das persönliche Glück? Was können wir dagegen tun, dass gesellschaftliche Probleme unser Glück untergraben? Welche Verantwortung hat jeder Einzelne von uns für das Mitgestalten gesellschaftlicher Veränderungen? Und was kann ein einzelner Mensch für sich allein überhaupt bewirken?

Die Kultivierung grösseren Glücks ist nicht nur für einen selbst von Vorteil, sondern auch für die eigene Familie, für die Gemeinschaft, in der man lebt, und für die Gesellschaft als Ganzes.

Wir können und sollen gleichzeitig für unser eigenes persönliches Glück und für das Glück auf gesellschaftlicher Ebene arbeiten.

Ich glaube, dass ich den meisten von ihnen hier zum ersten Mal begegne. Doch es spielt keine grosse Rolle, ob sie nun alte oder neue Freunde sind. Denn ich bin der grundsätzlichen Meinung, dass wir alle gleich sind: Wir sind eben alle nur Menschen.

Dalai Lama

Wie können wir ein tiefes Gefühl der Verbundenheit und aufrichtige zwischenmenschliche Bindungen zu anderen herstellen und dabei jene mit einschliessen, die vielleicht ganz anders sind als wir? Ist es möglich, sogar meinen Feind als jemanden zu betrachten, der im Prinzip so ist wie ich selbst?

Ist es möglich, wirklich glücklich zu sein, wenn gesellschaftliche Probleme unweigerlich unser persönliches Glück beeinträchtigen?

Vereinsamung ist wahrscheinlich eines der Hauptprobleme in unserer heutigen Zeit und wirkt sich ganz gewiss auf das alltägliche Glück eines Menschen aus.

Sowohl die Arbeitszeiten haben sich verlängert wie auch die Zeit, die mit dem Pendeln zur Arbeit verbracht wird – was dazu führt, dass den Menschen weniger Zeit bleibt, um mit den anderen Mitgliedern der Gesellschaft zu interagieren.

Das Internet kann uns zwar helfen, mit Freunden, Familienmitgliedern und Nachbarn in Kontakt zu bleiben, kann aber auch die Notwendigkeit verringern, die anderen wirklich zu treffen und engere Verbindungen zu ihnen herzustellen.

Der Mangel an sozialem Kontakt und der Mangel an Gemeinschaftssinn sind vielleicht die dringlichsten sozialen Probleme des neuen Jahrtausends.

Robin Dunbar

Unabhängig davon, mit welcher Art von Problemen wir es zu tun haben, müssen wir Anstrengungen unternehmen, die Dinge zu ändern, denn Probleme lösen sich nicht von alleine auf. Wir müssen die feste Entschlossenheit aufbringen, ein Problem, mit dem wir es zu tun haben, auch lösen zu wollen.

Drei einfache Schritte, wie wir ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl entwickeln können: 1) uns der Vorteile bewusst werden, 2) Bewusstsein entwickeln, wie wir miteinander verbunden sind, 3) aktiv werden und unsere persönlichen Kontakte ausbauen.

Gesellschaften, in denen es engere soziale Netzwerke gibt, weisen niedrigere Verbrechensraten, eine geringere Sterblichkeitsrate, weniger Korruption, effektivere Regierungen und weniger Steuerhinterziehung auf.

Robert Putnam

Wir müssen nicht den Kurs der modernen Gesellschaft verändern, um unseren Gemeinsinn zu stärken. Wir müssen lediglich handeln, einer nach dem anderen, hinausgehen und uns mit anderen, die ähnliche Interessen haben, zusammentun.

Es ist wichtig, dass unsere kulturelle, nationale oder sonstige Identität auf keinen Fall unsere grundlegende Identität als Mensch und unsere Zugehörigkeit zur menschlichen Gemeinschaft ausser Kraft setzt.

Die Frage ist, ob wir auf der Grundlage dessen, was uns voneinander trennt mit den anderen in Beziehung treten, oder auf der Grundlage dessen, was uns miteinander verbindet.

Wenn es ihnen wie den meisten Menschen geht, dann wissen sie wie die meisten Menschen nicht, dass es ihnen wie den meisten Menschen geht.

Daniel Gilbert

Eine glückliche Gesellschaft setzt sich aus glücklichen Menschen zusammen.

Wir müssen an einer Gesellschaft arbeiten, die die individuellen Menschenrechte und die Menschenwürde achtet und die Kultivierung von persönlichen Stärken, persönlicher Integrität und Selbstvertrauen unterstützt, gleichzeitig aber auch ein tiefes Gefühl der Verbundenheit mit den Mitmenschen und die Sorge um ihr Wohlergehen fördert.

Wir können gleichzeitig an beides denken, sowohl an das eigene Wohlergehen als auch an das Wohlergehen der anderen.

Anstatt zu versuchen, die einzigartigen Eigenschaften und Merkmale jedes einzelnen Menschen zu beurteilen, dem wir begegnen, legen wir schnell fest, in welche Kategorie diese Person gehört, und verlassen uns dann auf stereotype Eigenschaften, die etwas über diesen Menschen aussagen sollen.

Es lässt sich leichter mit einer Gruppe zusammenarbeiten, mit der man vertraut ist und deren soziale Normen und akzeptierten Verhaltensweisen man kennt.

Wir haben nicht nur eine automatische positive Voreingenommenheit gegenüber unserer eigenen Gruppe entwickelt, sondern auch eine instinktive negative Voreingenommenheit gegenüber anderen Gruppen.

Vorurteile und Voreingenommenheit haben mit mentaler Projektion und der falschen Annahme zu tun, dass eine Gruppe von Natur aus einer anderen Gruppe überlegen sei.

Je grösser unser Bewusstsein von der fundamentalen Gleichheit zwischen allen Menschen ist und je mehr wir dieses Ideal fördern, desto weniger Vorurteile wird es in einer Gesellschaft geben.

Vielfalt steigert die Weisheit einer Gruppe und verbessert unsere Fähigkeit für Problemlösungen und Entscheidungsfindungen.

Sind Gewalt und Aggression Bestandteil unserer grundlegenden menschlichen Natur?

Der Unterschied in unserer Sichtweise über die menschliche Natur kann ausschlaggebend dafür sein, ob wir in einer Welt voller Menschen leben, die wir als feindselig, gewalttätig und gefährlich wahrnehmen, oder in einer Welt voller Menschen, die uns im Wesentlichen freundlich, hilfsbereit und liebenswürdig erscheinen.

Es ist nicht ausreichend, die Ursachen der Gewalt lediglich einem einzelnen Individuum oder einer einzelnen Gruppe zuzuweisen und es dabei bewenden zu lassen. Es ist vielmehr wichtig, die tiefer gehenden Ursachen für solche Gewaltakte zu verstehen. Denn um die Gewalt zu überwinden, müssen wir zuerst deren Ursachen verstehen.

In jedem Geschehen oder in jeder Krise gibt es viele unterschiedliche Faktoren, die etwas zum Problem beigesteuert haben.

Ganz gewöhnliche Menschen, die einfach ihre Arbeit tun, können, ohne ihrerseits besondere Feindseligkeiten aufzuweisen, zu Akteuren in einem furchtbar zerstörerischen Prozess werden.

Stanley Milgram

Oft sind es nicht die Charaktereigenschaften eines Menschen, die sein Verhalten bestimmen, sondern vielmehr die Art von Situation, in der er sich wiederfindet.

Stanley Milgram

Wenn wir die volle Wahrheit sehen wollen, dann müssen wir alle wichtigen Fakten in unsere Betrachtung mit einbeziehen.

Eine der Grundvoraussetzungen von Versöhnung liegt darin, nicht mehr mit Zorn auf Dinge zu reagieren, die bereits geschehen sind.

Auch wenn wir bestimmte Emotionen als negativ oder destruktiv klassifizieren, ist es zunächst wichtig, uns daran zu erinnern, dass sich jedes menschliche Gefühl zu einem konstruktiven Zweck entwickelt hat: Aus evolutionsgeschichtlicher Sicht betrachtet, dienen alle Emotionen unserem Überleben und unserer Fortpflanzung.

Je aufmerksamer wir die Wirklichkeit wahrnehmen, je mehr wir zwischen begründeten und eingebildeten Ängsten unterscheiden können, und je bewusster wir uns über mögliche Übertreibungen und Verfälschungen der Wirklichkeit sind, desto besser werden wir in der Lage sein, mit der Angst umgehen zu können.

Es existiert immer ein gewisses Risiko. Es gibt kein Leben ohne irgendwelche Gefahren.

Unsere grundlegende Haltung gegenüber Problemen und Leiden beeinflusst die Art unseres Umgangs mit ihnen, wenn sie dann tatsächlich und unausweichlich auftreten.

Wenn wir Probleme und Leiden als eine Tatsache betrachten, die immer wieder im Leben auftreten werden, führt dies dazu, dass wir uns bei ihrer Bewältigung besser darauf konzentrieren können, Lösungen zu finden anstatt uns in der Rolle des "Opfers" zu verfangen und zu denken, dass das Leben ungerecht ist, weil ausgerechnet uns dieses Missgeschick widerfährt.

Wenn das Problem dergestalt ist, dass es eine Lösung dafür gibt, dann gibt es keinen Grund, sich darüber Sorgen zu machen. Wenn aber das Problem so beschaffen ist, dass es keine Lösung dafür gibt, dann ist es sinnlos, sich darüber Sorgen zu machen, da wir sowieso nichts daran ändern können.

Shantideva

Wenn unsere Grundbedürfnisse erfüllt sind, dann wird das Glück, das wir erleben, mehr durch unseren Geisteszustand verursacht als durch äussere Umstände, Ereignisse oder Bedingungen.

Wie wir die Welt um uns herum und unsere Mitmenschen wahrnehmen und wie wir unsere Situation und das, was um uns herum geschieht, interpretieren, kann Auswirkungen darauf haben, wie wir auf unser Umfeld, unsere Umwelt und deren Probleme reagieren.

Es gibt viele Wege, ein Problem zu betrachten.

Wenn wir eine realistische Haltung einnehmen und verstehen, dass Probleme in der einen oder anderen Form immer wieder zwangsläufig auftreten werden und somit ein fester Bestandteil unseres Lebens sind, werden wir besser dafür gerüstet sein, sie erfolgreich zu meistern, wenn sie dann tatsächlich auftreten.

Das grundlegendste Streben aller Menschen richtet sich auf das Erlangen von Glück und das Vermeiden von Leid.

Um beim Verfolgen eines hohen Ziels unsere Entschlossenheit und Hoffnung aufrechtzuerhalten, ist es von entscheidender Bedeutung, sich über den Wert des Ziels im Klaren zu sein, wie wertvoll es also ist, das Ziel zu erlangen.

Wenn wir uns auf den Weg machen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, ist es wichtig, zu überprüfen, wie realistisch und erreichbar dieses Ziel ist, um zu erkennen, ob wir das Ziel überhaupt erreichen können. Wie gut wir am Anfang vorbereitet sind, kann einen grossen Einfluss auf unseren Erfolg haben.

Hoffnung hilft uns, unsere Anstrengungen auch dann aufrechtzuerhalten, wenn wir in unserem Leben Hindernissen begegnen und Rückschläge erleiden.

Je optimistischer wir sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass wir in schwierigen Zeiten unsere Hoffnung aufrechterhalten können.

Wenn Pessimisten eine schlimme Situation erklären, neigen sie dazu, sie auf Ursachen und Bedingungen zurückzuführen, die lange andauern und auch andere Bereiche ihres Lebens beeinflussen und sich somit auf ihr ganzes Handeln auswirken werden. Wenn Optimisten ärgerliche Vorfälle oder Misserfolge erleben, dann werden die Dinge auf genau entgegengesetzte Weise wahrgenommen: Optimisten nehmen an, dass die zugrundeliegenden Ursachen lediglich vorübergehender Natur sind und sich nur auf diesen einen besonderen Fall beschränken.

Wenn wir anderen helfen, dann sind wir selbst es, die den Nutzen davon haben.

Basiert unser Umgang miteinander darauf, was uns voneinander unterscheidet oder darauf, was uns miteinander verbindet?

Wir neigen dazu, diejenigen mehr zu mögen, die uns ähnlicher sind.

Wenn sie möchten, dass andere glücklich sind, üben sie sich in Mitgefühl. Wenn sie möchten, dass sie selber glücklich sind, üben sie sich in Mitgefühl.