Couchsurfing im Iran

Meine Reise hinter verschlossene Türen

von

  • Buch auf Amazon
  • ISBN: 978-3890294544
  • Mein Rating: 6/10

In Couchsurfing im Iran erzählt der Autor von seiner Reise in den Iran, wo er meist bei Couchsurfing-Gastgebern übernachtet hat.

Ich fand Couchsurfing im Iran ein unterhaltsames und kurzweiliges Buch, welches mir einen ganz kleinen Einblick in ein für mich weitgehend unbekanntes Land gewährte und Lust darauf machte, dieses Land selbst einmal zu besuchen. Teilweise hatte ich jedoch den Eindruck, dass der Autor aus einer Mücke einen Elefanten macht, um eine bessere Geschichte erzählen zu können. Andererseits hätten einige Kapitel durchaus etwas länger sein dürfen, um gewisse Punkte zu vertiefen und mehr über die Gastgeber zu erfahren...

Meine Notizen

An der Grenze

[...] im Iran ist es ein Kinderspiel, in Spionageverdacht zu geraten. Ein paar Erinnerungsfotos von Flughäfen oder Regierungsgebäuden reichen da schon.

Welcome to Iran!

Wer im Iran den Bildnissen von Khomeini und Chamenei entkommen will, muss sich in einer Wohnung einschliessen oder blind sein.

Nieder mit den USA

Es gibt nur ein Gericht, fettige Suppe mit Kuhhirn.

Offiziell ist Facebook verboten, nur mithilfe von Proxy-Servern kommt man rein. Ich habe noch keinen Iraner unter 35 getroffen, der nicht Mitglied ist.

Lang lebe der Schah

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Couchsurfing für Anfänger

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Folter

"Bisher lassen sie uns in Ruhe mit unserer Online-Gruppe. Das wäre ganz anders, wenn wir ein staatskritisches Diskussionsforum machen würden", sagt Farshad. "Ungewöhnliche Sexpraktiken sind schlimm im Iran, aber politisches Engagement ist zehnmal schlimmer."

Freiheit

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Persischer Golf

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Lost in Transportation I

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Arier

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Der Flaschengeist

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Lost in Transportation II

[...] jeder Vielreisende weiss, dass man sich unterwegs pro Tag drei- bis zehnmal so oft zum Deppen macht wie zu Hause. Beim Obstkauf, am Fahrkartenschalter, beim Fragen nach dem Weg. Wenn Alltäglichkeiten, die zu Hause im Autopiloten ablaufen, plötzlich eine kreative Lösung fordern, dann ist das eine gute Erfahrung, weil sie Demut vor den kleinen Dingen lehrt. Und weil sie dir verrät, ob du über dich selber lachen kannst oder nicht.

Erdbeben

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Kunst

Im Iran ist es normal, sich auch ohne Lizenz ein paar Rial zu verdienen, indem man Menschen mitnimmt. Sehr praktisch, weil dadurch in Städten niemand lange auf ein Beförderungsmittel warten muss.

Iranerinnen werden schöner, wenn sie eine Wohnung betreten, männliche Iraner werden hässlicher. Die einen, weil sie sich entschleiern, die anderen, weil sie zu Hause häufig ihre schicke Jeans gegen eine bequemere Trainingshose oder gegen Hawaiishorts in Signalfarben austauschen.

Wüste

Nasrin gibt Computerkurse an der Uni und arbeitet als Englischlehrerin, hat sich aber heute krankgemeldet, um ihren Gästen die berühmte Wüste vor Kerman zu zeigen. So sind die Prioritäten im Gastfreundschafts-Weltmeisterland Iran.

Als wir durch einen Bergtunnel kommen, erklärt Nasrin einen landestypischen Brauch: "Im Iran ist es üblich, in einem Tunnel zu schreien."

Bürokratie

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Zeitehe

Nach vielen Nächten in Privatwohnungen kann ich den Aufenthalt im Hotel nicht geniessen, auch wenn das Bett bequemer ist als jeder Teppich. Wer häufig das Echte erlebt, schärft seinen Blick für die Inszenierung. Die Freundlichkeit des Personals fühlt sich anders an als die Freundlichkeit meiner Gastgeber. Weil ich dafür bezahle, dass sie nett zu mir sind.

Lost in Transportation III

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Versteckspiel

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Poesie

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Freiheit

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Der rote Perserteppich

Die Perser sind sehr stolz auf ihre Heimat, wissen aber auch, was für eine fürchterliche Presse ihr Land auf der ganzen Welt hat. Jeder Besucher, der zeigt, dass er einen Unterschied zwischen Bürgern und Regierung erkennt, tut etwas für das Selbstvertrauen eines viel geschmähten Volkes.

Es gibt keine schlechten Orte, wenn du reist, um Menschen zu treffen.

Atomkraft

"Ich hasse den Islam, aber das ist ein Geheimnis. Wenn ich mich davon lossage, dann..." Er streicht mit dem Zeigefinger quer über seinen Hals. Im schiitischen Iran droht die Todesstrafe für alle, die der Staatsreligion abschwören.

Lost in Transportation IV

"Willkommen in der heissesten Stadt [gemeint ist Ahvaz] des Iran", sagt er. Er deutet auf die Anzeige auf dem Armaturenbrett: 42 Grad Celsius. "Das ist noch harmlos, im Sommer werden es bis zu 52 Grad."

Krieg

In keinem Land der Erde werden so viele Märtyrer verehrt wie hier, in jeder Stadt hängen Poster mit ihren Gesichtern an den Strassen.

Backgammon

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Musik

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Schmuggler

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Polizei

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Der Prinz

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Liebe

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Nachrichten

Wer die Welt über die "Tagesschau" kennenlernt, verschubladet sein Unterbewusstsein mit Bildern von Extremen: Afrikaner hungern, Afghanen verüben Selbstmordattentate, Chinesen plagiieren, und Iraner mit Bärten tüfteln an Atombomben. Der Alltag kommt nicht vor. Und wenn er doch vorkommt in Auslandsreportagen, findet häufig eine andere Form der Verklärung statt: weg vom Modernen und hin zum Traditionellen und Altmodischen, weil das ästhetischer und exotischer ist als die Bilder, die genauso gut aus jeder europäischen oder US-amerikanischen Grossstadt stammen könnten. Leser und Zuschauer vergessen leicht, dass die Realität in jedem Land zehntausendmal vielfältiger ist, als sie gezeigt wird.

Fluss ohne Wasser

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Diktatur

Ein Mann, der sich trennen will, muss laut Gesetz nur dreimal "Ich lasse mich scheiden" auf der Strasse ausrufen. Eine Frau mit dem gleichen Vorhaben dagegen braucht ein Gericht und seine Unterschrift.

Betrunken zum Imam

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Glaube und Geld

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Party

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Lost in Visa Application

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Grün, weiss, rot

In Mashhad habe ich besonders stark den Kontrast zwischen den zwei Irans erlebt, den zwei Realitäten, die gleichzeitig nebeneinander existieren. Zum einen der Gottesstaat, in dem Menschen am goldenen Gitter des Imam-Mausoleums um ihren Märtyrer weinen. Und zum anderen der Versteckspielstaat, in dem die Leute Geheimpartys feiern und weltlichen Rausch statt heilige Entrückung suchen.

Spass

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Orwell

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Des Lebens Karawane

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Überraschungsstaat

Im Iran gibt es in vielen Bereichen sehr strenge Gesetze, aber nicht, wenn es um das Copyright geht.

Happy End

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