Astrid Lindgren

Eine lebenslange Kindheit

von

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  • ISBN: 978-3650255266
  • Mein Rating: 6/10

Astrid Lindgren ist eine Biografie der schwedischen Kinder- und Jugendbuchautorin Astrid Lindgren, die vor allem dank Pippi Langstrumpf weltweit bekannt wurde.

Das Lesen von Astrid Lindgren hat bei mir Kindheitserinnerungen hervorgerufen, da ich als Kind die Verfilmungen von Pippi Langstrumpf und Michel von Lönneberga mochte (gelesen habe ich jedoch erstaunlicherweise keines ihrer Bücher). Von daher war es interessant, mehr über die Autorin dieser Geschichten zu erfahren. Und man erfährt auch einiges über ihr Leben und ihre Werke, doch die Person Astrid Lindgren ist für mich nicht richtig greifbar geworden. Was vermutlich auch daran liegt, dass diese Biografie erst zehn Jahre nach dem Tod von Astrid Lindgren geschrieben wurde, und diese daher nicht mehr für Interviews verfügbar war...

Meine Notizen

Einleitung

Als Geheimnis Astrid Lindgrens gilt in erster Linie die schwer erklärbare Faszination, die ihre Texte auf Kinder und auf Leser jeden Alters in aller Welt ausüben, ein offensichtlich – trotz räumlicher Beschränkung der Handlungsschauplätze – global wirkender Schatz der Kinderkultur.

Kindheit (1907-1913): Elternhaus, Schule, Spiele

"Zweierlei hatten wir, das unsere Kindheit zu dem gemacht hat, was sie gewesen ist – Geborgenheit und Freiheit. Wir fühlten uns geborgen bei diesen Eltern, die einander so zugetan waren und stets Zeit für uns hatten, wenn wir sie brauchten, uns im Übrigen aber frei und unbeschwert auf dem wunderbaren Spielplatz, den wir in dem Näs unserer Kindheit besassen, herumtollen liessen."

"Oft schreibe ich einen Satz zehnmal. Wieder und wieder und wieder, bis ich ihn hören kann. Bis ich höre, dass die Melodie gut ist, dass man nicht an einer Stelle plötzlich unterbrochen wird."

Durch das Gesamtwerk Lindgrens ziehen sich wie ein roter Faden immer neue Konstellationen von Arm und Reich, Aussenseitern und Dazugehörigen, Abhängigen und Entscheidern, die Sehnsucht nach Glück pervertiert als Jagd nach Besitz oder Macht.

"Spielen" ist der Schlüsselbegriff zu Astrid Lindgrens eigener Kindheit. "Wir spielten und spielten und es ist ein Wunder, dass wir uns nicht totgespielt haben".

Kummer (1913-1931): Pubertät, Liebe, Broterwerb

Sie gehörte einer schwedischen Frauengeneration an, die auf sehr respektable Weise eine nicht-eheliche Schwangerschaft bewältigte, sich eine eigene Berufslaufbahn schuf und sich in der Grossstadt Stockholm dank guter Schulausbildung, familiärer Hilfe und Solidarität von Freundinnen eine Existenz aufbaute.

Grenzüberschreitungen (1931-1954): Ehe, Kinder, Krieg, erste Bücher

"Sie diskutierte nie mit jemandem, das hätte sie gehasst... Sie war so sehr, sehr sicher, wie ihre Geschichten sein sollten, dass sie diesen Austausch auch nicht brauchte. Sie war selbst wahnsinnig kritisch und schrieb die Kapitel immer wieder um, aber sie erlaubte niemandem, sich einzumischen."

Arbeit (1954-1973): Verlag, Literaturbetrieb, Film

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Erfolg (1973-1992): Welterfolge, Politik, Ehrungen

Astrid Lindgren hat immer wieder betont, dass sie ihre Kindheitsbilder nur für sich selbst schrieb, als Beschwörung eines erinnerten Paradieses, als Trost in dunklen Stunden, auf der Spur nach einem unanfechtbaren Lebensprogramm. Die Heiterkeit ihrer Texte hat dazu beigetragen, dass ihre Bewunderer dieses Schreibmotiv weitgehend ignorierten, weil die Autorin über Anlass und Art der Melancholie, Depression und Traurigkeit, aus der heraus die Texte entstanden, grundsätzlich nicht sprach.

Alter (1992-2002): Denkmäler, Tod, Ewigkeit

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Astrid Lindgren im Literaturbetrieb und auf dem Markt: Kanon, Kritik, Wissenschaft, Literarische Orte, Erinnerungskultur

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