American War

von

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  • ISBN: 978-3103973198
  • Mein Rating: 6/10

American War ist ein dystopischer Science Fiction Roman und erzählt die Geschichte von Sarat Chestnut. Wie sie während dem amerikanischen Bürgerkrieg in einem Flüchtlingslager aufwächst. Wie sie dort für die Sache der Südstaaten radikalisiert wird. Wie sie verraten wird und für Jahre in einem Folterlager der Nordstaaten verschwindet. Und wie sie nach ihrer Freilassung, trotz der bevorstehenden Wiedervereinigung der Nord- und Südstaaten, zu ihrer letzten tödlichen Mission aufbricht, welche Millionen von Menschenleben fordern wird...

Mein Eindruck von American War fällt zwiespältig aus. Einerseits fand ich die Grundidee des Buches interessant und der Autor erzählt gewisse Szenen sehr eindrücklich, wie zum Beispiel der Aufenthalt von Sarat im Folterlager. Andererseits konnte ich nicht nachvollziehen, weshalb Sarat zu ihrer letzten Mission aufbricht. Ausserdem konnte ich mich mit dem Setting eines amerikanischen Bürgerkrieges nicht anfreunden. Ich hatte Mühe, zu verstehen, wer weshalb gegen wen kämpft. Ich denke, die Geschichte wäre wirkungsvoller gewesen, wäre sie in Afghanistan, Irak, oder Syrien angesiedelt gewesen.

Zitate aus dem Buch

[...] viele dieser Waffen waren älter als die Jungs, die sie trugen. Sie hatten einer wie der andere weder Ausbildung noch Ausrüstung, und vor ihnen im Westen lag der sichere Tod in Gestalt einer weit überlegenen Armee. Doch hinter ihnen, in den heruntergekommenen Städten, aus denen sie stammten, lag nichts als eine andere, langsamere Art von Tod – Tod in Gestalt von Armut und Langeweile und Verfall.

Decken gehörten zu jeder Hilfslieferung nach Camp Patience, Kiste um Kiste voll mit rauen Wolldecken, die auf der Haut scheuerten wie Sandpapier. Selbst im tiefsten Winter brauchte niemand Decken, und so machten die Flüchtlinge Trennwände für die Zelte und Tischtücher daraus, Fussabtreter und Schubladeneinlagen. Trotzdem blieben immer noch so viele Decken übrig, dass keiner mehr wusste, was er damit anfangen sollte.

"Mein Gott, Mädel, warum bist du denn nur so nervös? Was ist aus dem Mädchen geworden, das in einen See aus Scheisse gesprungen ist, um zu beweisen, dass es keine Angst hat?"

Sie stand da, gelähmt vor Schrecken, ausserstande, den Blick von dieser Ansammlung von Leichen zu ihren Füssen abzuwenden, in der, dessen war sie sich nun sicher, auch ihr toter Bruder lag.

"Die Waffen kommen von uns, aber das Blut ist eures."

Meine Mutter ging in den Schuppen. Sie fand unsere Besucherin damit beschäftigt, die Fussbodendielen herauszureissen. "Was machst du da, Sarat?" - "Ich will auf der Erde schlafen."